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Megalithen und Hünengräber
Wer auf geschichtsträchtigen Pfaden und Schusters Rappen
die Altmark durchstreift, trifft, wenn er denn will, auf Großsteingräber, errichtet aus
gewaltigen und tonnenschweren Findlingen bzw. Megalithen. Große und oftmals unbehauene
Findlinge, die zur Errichtung von Großsteingräbern oder Kultanlagen benutzt wurden,
bezeichnet der Geschichtsforscher als Megalithen.
In deutschen Landen sind diese Großsteingräber den meisten Mitmenschen wohl eher unter
dem Namen Hünengräber geläufig. Kein Wunder, konnten es doch nur riesenhafte Hünen
gewesen sein, die diese Großsteingräber, die neben Hünengräber auch oft als
Megalithgräber bezeichnet werden, zu errichten. Einen normalen Menschen von
durchschnittlichem Wuchs wäre es nie und nimmer gelungen, diese gewaltigen Steine ohne
technische Hilfsmittel auch nur zu bewegen.

Hünengrab bei Bülitz |
Doch auch den einstigen
Ureinwohnern gelang dies nicht und von einem hünenhaften Wuchs kann ebenfalls kaum die
Rede gewesen sein. Bekannt ist insoweit, dass die Hünengräber in der Altmark bereits vor
über 4.500 Jahren errichtet wurden. Zu dieser Zeit durchstreiften die Langobarden, ein
germanischer Teilstamm der Sueden und mit den Semnonen verwand, die noch urwüchsigen
Wälder. Neben der Jagd betrieben die Langobarden bereits Ackerbau und Viehzucht,
errichteten Wohnstätten und bestatteten ihre Toten vermutlich mit viel Ehrfurcht. |
Die Langobarden wurden zuweilen auch als Winniler
bezeichnet. Der erste Name wird gemeinhin von den langen Bärten abgeleitet, die sie wohl
trugen. Sie beteten zu Wotan und kultische Zeremonien waren den Langobarden ganz gewiss
nicht fremd. Der Steinzeit ganz allmählich entwachsend, begannen sie vor etwa 5.500 Jahre
ihre Toten im Zeitalter der Trichterbecherkultur in Hünengräber zu bestatten. Dieser
Kulturzeitraum wurde nach der charakteristischen Form der damals verwendeten Tongefäße
benannt und endete etwa vor 4.800 Jahren.
Die Steine für die Hünengräber stammen von den Ablagerungen der Eiszeit, es handelt
sich hierbei oftmals um Granitgestein, Gneise und andere Gesteine. Diese Steine wurden
durch die sich von Nordeuropa, Mittel- und Südschweden vorschiebenen Eismassen bis in
unsere Gegend transportiert. Der Fachmann spricht in diesem Zusammenhang auch vom
Geschiebe. Nach Rückgang der Eismassen blieben diese Steine dann liegen, langläufig
unter dem volkstümlichen Namen Findlinge bekannt.
Nach alten Chroniken gab im Jahre 1843 allein im Kreis Stendal noch 34 Hünengräber,
deren Gesteine zum größten Teil zweckentfremdet als Baumaterial weiter verwendet wurden.
So blieben von diesen einstigen 34 nur ganze 4 Hünengräber erhalten. |
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