|
|
Lebensraum Kirchturm
Asyl für Turmfalke, Schleiereule & Co
11 Kirchengemeinden wurden bisher prämiert und bieten Asyl
für Turmfalke, Schleiereule & Co.
Magdeburg/ Berlin, 04.08.2010 - Drei Jahre nach Start der Aktion "Lebensraum
Kirchturm" hat der NABU erneut eine positive Bilanz gezogen: 396 Kirchen in nahezu
allen Bundesländern wurden mittlerweile mit der Plakette "Lebensraum Kirchturm"
für ihr besonderes Engagement im Bereich Artenschutz ausgezeichnet. Auch Kirchengemeinden
in Sachsen-Anhalt wurden prämiert und bieten Asyl für Turmfalke oder Schleiereule.
In Sachsen-Anhalt konnten seit Beginn der Aktion 11 Kirchengemeinden prämiert werden. Die
NABU-Gruppen in den Landkreisen Wittenberg, Burgenlandkreis (RV Saale-Elster),
Anhalt-Bitterfeld (RV Bitterfeld-Wolfen), Jerichower Land, Salzlandkreis (OG
SBK und Calbe), Altmarkkreis Salzwedel (OG Kalbe/ Milde) und LK Stendal sind
hier besonders aktiv. Einige Prämierungen sind noch in Vorbereitung.
Mit der Aktion "Lebensraum Kirchturm" möchte der NABU über
naturschutzfreundliche Sanierungen informieren und die Gemeinden dazu ermutigen ihre
Kirchtürme für die tierischen Bewohner zu öffnen und mehr Brutmöglichkeiten zu
schaffen - für Schleiereulen, Turmfalken und Fledermäuse. Neben der Öffnung von
Einfluglöchern steht vor allem der Einbau von Nistkästen im Vordergrund. Unterstützung
und Beratung erhalten die teilnehmenden Kirchen dabei von der jeweiligen NABU-Ortsgruppe.
Die erfolgreiche Aktion ist lt. NABU ein schönes Beispiel dafür, daß das harmonische
Zusammenleben von Mensch und Tier in unseren Städten möglich ist.
Schleiereulen oder Turmfalken nutzen Kirchtürme gerne als Nistplatzersatz für
natürliche Bruthöhlen in Felsen oder Bäumen. Auch Fledermäuse finden oft einen
geeigneten Unterschlupf in der Kirchturmspitze. "Leider gehen solche Plätze bei
Kirchturmsanierungen oft verloren - wenn zum Beispiel Einfluglöcher oder Brutnischen
verschlossen werden oder Gitter zum Schutz gegen Tauben angebracht werden", so
Annette Leipelt vom NABU Landesverband Sachsen-Anhalt. "Wir freuen uns, daß schon
einige Gemeinden unserem Aufruf gefolgt sind und ihre Kirchtürme wieder für seltene
Vogelarten wie Turmfalke und Schleiereule geöffnet haben."
Im April 2007 hatten der NABU und der Beratungsausschuss für das Deutsche Glockenwesen
die gemeinsame Aktion gestartet. Als erste Kirche bundesweit wurde die Heilandskirche in
Berlin ausgezeichnet. Spitzenreiter bei der "Wohnraumbeschaffung" ist momentan
Baden-Württemberg mit allein über 100 ausgezeichneten Kirchen, gefolgt von
Rheinland-Pfalz mit 67 und Thüringen mit 49 tiergerechten Kirchtürmen.
Die Aktion "Lebensraum Kirchturm" wird auch in den kommenden Jahren fortgesetzt.
Quelle und weitere Infos unter: sachsen-anhalt.nabu.de
Ausgezeichnete Kirchen im Raum der Altmark:
Zu den ausgezeichneten Kirchen im Raum der Altmark gehört
die St. Martinskirche in Brunau und die "Goldene Laus" in Bismark. Bei der
"Goldenen Laus" handelt es sich um Wallfahrtskirche aus dem 12. Jahrhundert, in
der einst eine große Laus in Ketten lag und von den Wallfahren mit Speis und Trank als
Opfergaben versorgt wurde. So recht wörtlich sollte diese sagenhafte Überlieferung wohl
nicht genommen werden.
|
|
|